Auftakt nach Maß – Notsechser mit voller Punkteausbeute

Die Vorzeichen hätten nicht ungünstiger sein können. Vom 13-Mann-Kader blieben Trainer Mirko Böttcher zum ersten Spieltag der neuen Saison gerade 7 einsatzfähige und ein angeschlagener Spieler übrig. Das hieß Not zur Tugend machen, losspielen und gucken was rauskommt.

Zurück zum alten „kubanischen“ System mit zwei Zuspielern, einem super aufgelegten Libero, in Person von Youngster Pascal Schlesier, und jeder Menge Biss ging es zunächst gegen die dritte Vertretung des 1. VV Freiberg. Von der verunsicherten und wackeligen Mannschaft aus dem Vorjahr war nichts mehr zu sehen. Die Gäste haben ordentlich an Qualität zugelegt und boten teilweise erfrischenden und gut sortierten Volleyball. Auch wenn der erste Satz für die Lindaer deutlich gewonnen werden konnte, sah man bereits im folgenden Durchgang, dass man nicht dazu neigen sollte, die jungen, ambitionierten Freiberger zu unterschätzen. Nach dem Satzverlust, wobei die eigene Fehlerquote bisweilen 50% der gegnerischen Punkte ausmachte, besannen sich die Hausherren auf ihre Fähigkeiten, boten schnörkelloses Angriffsspiel und zwangen die Gäste am Ende verdient mit 3:1 (-9, 18, -20, -12) in die Knie.

„Es war genau das richtige Spiel für uns, um in die Wettkampfphase einzusteigen“ analysiert Kapitän Felix Pilawa den ersten Auftritt des SV Linda in der neuen, nun 9 Mannschaften starken, Bezirksklasse. „Die Freiberger forderten uns zwar ordentlich, dennoch konnten wir noch etwas testen, was geht und was nicht. Das half uns vor allem für die zweite Partie des Tages“ so Pilawa weiter.

Hier wartete kein geringerer als der Bezirksliga-Absteiger und hochgehandelte Favorit 1. VV Freiberg II. Eine Mannschaft, die man in Ansätzen noch aus früheren Spielzeiten kannte, die sich aber auch mehrere Jahre in der höheren Liga halten konnten. „Das Ergebnis war uns eigentlich egal. Wir wollten nur nicht untergehen und schauen, wie weit wir schon sind“ ließ Mittelblocker Steve Kirschner eher verhalten optimistisch vor dem Spiel verlauten. Dass nach dem ersten, noch knapp verlorengegangenen Satz doch mehr möglich war, beflügelte die Lindaer in den folgenden Sätzen zusätzlich. Mit dem Ausgleich nach Durchgang zwei und regelrechter Demontage der Gäste im dritten Satz (25:15) schien die Überraschung mehr und mehr Kontur anzunehmen. „Der Knackpunkt war das 16:16 im letzten Satz. Wir liefen stetig einem 3 bis 4-Punkte-Rückstand hinterher, kamen ran, aber nie vorbei. Erst mit dem Ausgleich war die Moral der Freiberger gebrochen“ resümiert Trainer Mirko Böttcher die Entscheidung. „Von da an spielten wir wie aus einem Guss, ließen kaum noch Fehler zu und blieben druckvoll.“ Der Lohn des mutigen Auftritts war mit dem 3:1-Erfolg (23, -22, -15, -17) der verdiente „Derbysieg“ und vorübergehend der Platz an der Sonne mit 6 Zählern. 

Besonders hervorzuheben ist die Leistung der beiden Nachwuchsspieler Tobias Koch und Jonas Kiulies, die trotz der Brisanz des Spieles kühlen Kopf behielten und ihre Aufgaben bravourös lösten. Dass man in der entscheidenden Phase dann auch auf den angeschlagenen Leon Hegewald zurückgreifen und im Angriff nochmal neue Akzente setzen konnte, war letztlich die „Kirsche auf der Torte“ eines so nicht erwarteten „Sahnespieltages“ der Gastgeber.

Das „Trullala“ für den besten Spieler sicherte sich diesmal unser Kapitän, Mannschaftsleiter und Vati für alles Felix „Idefix“ Pilawa. Nicht nur, weil der den leckersten Kuchen fürs Büffet zaubert, sondern sowohl als Spielmacher als auch im Angriff über zwei Spiele hinweg mega konstant war. Glückwunsch von der ganzen Mannschaft und Prost!

Weiter geht´s in gut 4 Wochen mit dem ersten Auswärtsspiel bei den Sportfreunden aus Sayda, die ebenfalls mit einem Erfolg über den TSV Olbernhau in die neue Spielzeit gestartet sind.

In diesem Sinne…#ElllLinda supported by UBAR Freiberg!